Sprachstörungen bei Kindern

Die einzelnen Störungsbilder bei Kindern im Fachbereich Logopädie sind:

Sprachentwicklungsverzögerung (SEV)

Die Sprachentwicklung des Kindes verläuft in allen Bereichen (Sprachverständnis, Artikulation, Wortschatz, Grammatik) zeitlich verzögert. Es wird angenommen, dass die zeitliche Verzögerung in absehbarer Zeit aufgeholt werden kann.

Sprachentwicklungsstörung (SES)

Sie liegt vor, wenn die folgenden vier Auffälligkeiten gemeinsam auftreten: Sprachverständnisstörung, Dyslalie, eingeschränkter Wortschatz, Dysgrammatismus. Der Störungsgrad der vier einzelnen Auffälligkeiten kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Sprachentwicklung verläuft nicht entsprechend der normalen Sprachentwicklung. Bei einer Sprachentwicklungsstörung kann die Notwendigkeit einer störungsspezifischeren Förderung durch einen Sprachheilkindergarten oder –schule vorliegen.

Myofunktionelle Störung/Orofaziale Muskelfunktionsstörungen

Die Myofunktionstherapie beschäftigt sich mit der Regulierung von Fehlfunktionen im Mund und Gesichtsbereich. Bei einem Teil der Myofunktionspatienten zeigt die Lautbildung Auffälligkeiten z.B. im Bereich der Zischlaute. Ein Beispiel dafür ist der Sigmatismus interdentalis („Lispeln“). Die Myofunktionstherapie nimmt besonders Einfluss auf den fehlerhaften Schluckvorgang. Ein unphysiologischer Schluckvorgang kann u.U. die Zahnstellung verändern. In vielen Fällen ergänzt eine logopädische Therapie die kieferorthopädische Behandlung.

Stottern im Kindesalter

Symptome kindlichen Stotterns sind Dehnungen, Blockierungen und Wiederholungen von Lauten, Silben oder einsilbigen Wörtern. 5% aller Kinder beginnen während der Sprachentwicklung zu stottern. Durch den großen Anteil an Rückbildungen liegt in der erwachsenen Bevölkerung der Anteil bei 1%.